Die Mikrodermabrasion – Entstehung und Anwendung
Während den meisten Menschen der Begriff des „Peelings“ geläufig ist, bei dem mittels besonderer Waschlotionen oder Cremes die obere Schicht der Haut sanft abgetragen wird, um eine Glättung bzw. ein frischeres Hautbild zu erreichen, bedarf die mechanische Abrasion als Pendant einer näheren Erläuterung. Die Idee des „Abschleifens“ der oberen Hautschicht zwecks Beseitigung von Narben und anderen Hautschäden mit Hilfe mechanischer Instrumente ist nicht neu. Vielmehr wurden schon in den 50er Jahren Werkzeuge wie spezielle Bürsten oder sogar Fräsen eingesetzt, um die Haut zu glätten. Diese Methode, auch als Makrodermabrasion bezeichnet, wurde aufgrund der Notwendigkeit einer Narkotisierung des Patienten als zu invasiv angesehen und wies zu viele Nebenwirkungen wie Blutungen, Infektionen und Narbenbildung auf. Daher wurde über Jahrzehnte nach sanfteren Methoden geforscht. Italienische Ärzte entwickelten in den 80er Jahren ein Verfahren, die Haut maschinell, aber schonend von abgestorbenen Zellen und Unebenheiten zu befreien: Die Mikrodermabrasion. Der Begriff setzt sich zusammen aus:
Mikro- = klein
-derm- = Haut
-abrasion = abschleifen.
Das „kleine Abschleifen der Haut“ ist in erster Linie ebenfalls für die Beseitigung von Narben vorgesehen. Beispielsweise können Patienten davon profitieren, die an Akne leiden und Vernarbungen aufweisen. Allerdings hat sich das Einsatzgebiet der Abrasion inzwischen erweitert: Neben der allgemeinen Glättung von Narben lassen sich Dehnungsstreifen, z.B. als Folge einer Schwangerschaft, Hautverdickungen und übermäßige Hornhautbildung behandeln. Auch Warzen und Pigmentstörungen der Haut können mit dieser Maßnahme bekämpft werden. Dabei ist die Abrasion nicht auf den Einsatz im Gesicht beschränkt. Sie lässt sich bei Bedarf auf alle Regionen des Körpers anwenden. U.a. wurde selbst Cellulitis inzwischen in den Kreis der Anwendungsgebiete aufgenommen.
Zu beachten ist allerdings, dass es sich bei der Abschleifung nur um einen Teil eines Gesamtbehandlungskonzeptes handeln sollte. Entscheidend sind u.a. der Hauttyp des Patienten, die Ausprägung der zu behandelnden Symptome und die Festlegung eines Behandlungsplanes im Vor- bzw. Nachlauf der Abrasion. Es empfiehlt sich, nach einer Hautabschleifung der Haut Feuchtigkeit durch entsprechende Pflegeprodukte zu spenden. Auf fettende Cremes sollte wiederum verzichtet werden. Ebenso sollte die behandelte Haut zeitlich begrenzt keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Ziel der Abrasion ist nicht nur die unmittelbare Reduktion von Narben oder anderen offensichtlichen Unregelmäßigkeiten der Hautstruktur- oder –pigmentierung. Durch die Abtragung alter Hautzellen wird die Neubildung von Hautzellen stimuliert, die Haut wird für Nachbehandlungen mit entsprechenden Pflege- und Regenerationsprodukten empfänglicher.