Man könnte die Narbe als „provisorische“ Haut bezeichnen. Sie hat keine Talg- und Schweißdrüsen, es wachsen keine Haare aus ihr und vor allen Dingen ist sie nicht so elastisch wie die unverletzte Haut, da das Kollagen fehlt. Umso wichtiger ist es, so schnell wie möglich mit dem Auftragen von einem Narbengel zu beginnen. Narben unterscheiden sich von der gesunden Haut meist durch die Farbe oder auch durch Auswucherungen; sie sind heller oder röter als der Rest der Haut. Meist verheilen sie nach und nach. Aber je nach Schwere und Art der Verletzung können Narben auch sehr lange bleiben.
Die Haut ist eines der wichtigsten Organe von Mensch und Tier. Sie ist zum einen Sinnesorgan für Berührungen alle Art. Zudem ist sie durch Schwitzen oder Bilden einer „Gänsehaut“ an der Regulierung der Körpertemperatur beteiligt und sie erledigt wichtige Aufgaben des Stoffwechsels. Daher ist es wichtig, eine Narbe bei ihrer Heilung zu unterstützen, damit daraus wieder eine unversehrte Haut wird.
Von der Narbe zur wieder voll funktionsfähigen Haut ist harte Arbeit für den Körper. Deshalb empfiehlt es sich, ihn dabei zu unterstützen und die Narbe sofort mit Narbengel zu behandeln. Es enthält mehrere Stoffe, die zur Abheilung der Narben beitragen. Hauptbestandteil dieser Gels ist Hyaluronsäure. Dieser körpereigene Stoff, der aus Zuckerketten besteht, kann sehr viel Wasser binden. So wird die Haut geschmeidig und auch verhärtete Narben werden mit der Zeit weicher. Hyaluronsäure gilt aufgrund seiner Eigenschaften auch als Wundermittel gegen Alterung, das es für schöne glatte Haut sorgt. Weiterhin enthalten Narbengels Panthenol. Dies ist ein Stoff, aus dem unser Körper Vitamin B5 herstellt. Panthenol wird zur Neubildung der Hautzellen gebraucht, es hemmt den Juckreiz bei Narben und wirkt außerdem bei Entzündungen. Narbengel enthält zudem Allantoin. Dieser Wirkstoff ist kein körpereigener, sondern kommt in vielen heimischen Pflanzen wie Beinwell, Rosskastanien und verschiedenen Gemüsen vor. Allantoin hilft im menschlichen Körper beim Zellaufbau und ist auch in vielen kosmetischen Produkten enthalten, um Hautirritationen jeglicher Art zu verhindern. Viele Narbengels enthalten auch Silikone. Diese synthetischen Stoffe bilden einen Schutzmantel um die Haut, so dass sie nicht austrocknet und zu Jucken anfängt. Außerdem spannt die Narbe dann nicht mehr, was insbesondere bei größeren Verletzungen sehr belastend sein kann.
Eine Narbe verheilt am schnellsten, wenn sie, gleich nach ihrer Entstehung bei der Abheilung unterstützt wird. Aber man kann auch ältere Narben noch mit Narbengel behandeln. Selbst, wenn diese dann nicht ehr ganz verschwinden, so können sie dennoch verblassen und weniger sichtbar werden. Es empfiehlt sich, das Narbengel ein- bis zweimal täglich auf die Narbe aufzutragen. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Grad der Rückbildung der Narbe; man kann sich also durch aus so lange mit Narbengel behandeln, bis die Narben verschwunden oder nahezu unsichtbar geworden sind. Wichtig ist, dass die zu behandelnde Stelle vor dem Auftragen sauber und trocken ist. Narbengel kann man überall am Körper benutzen, also auch im Gesicht. Da es einen Schutzfilm über die Stelle legt, eignen sich die Stellen sogar zum Überschinken. Narben im sichtbaren Bereich müssen so keine Person entstellen, denn eine unschöne Narbe wirkt sich auch immer auf das Selbstbewusstsein des Menschen aus. Wichtig ist allerdings, dass man die Narbengel nie in offene Wunden oder ins Auge bringt. Narbengel gibt es in Tuben, in Tiegeln oder als Roll-On-Stick, auch hier hat jeder die Möglichkeit, die ihm angenehmste Form zur Auftragung zu finden. Narbengels gehören also in jede Hausapotheke, damit man nicht nur bei Verletzungen reagiert und die Wunder versorgt, sondern sich auch anschließend um die Narben kümmert.