Aus vielen Gründen kann es beschämend oder unangenehm sein, Narben zu tragen. Einige Menschen, die Narben haben, müssen sich jeden Morgen zweimal überlegen, was sie anziehen sollen. Ärmellose Oberteile oder Badekleidung stellen für sie Kleidungsstücke dar, auf die sie verzichten müssen. Aber auch Narben im Gesicht können belastend sein. Selbst wenn sie sich durch Makeup verdecken lassen, ist die Anwendung oft zeitintensiv und nervenaufreibend.
Was sind Narben und wie entstehen sie?
Obwohl die Haut mit Abstand das größte Organ ist und täglich viele Strapazen und Belastungen mitmacht, ist die Haut dennoch ein sehr empfindliches und angreifbares Organ. Sobald die Dermis einmal durchbrochen, durchstoßen oder ihr ähnliches zugestoßen ist, was sowohl äußerlich durch einen Schnitt als auch innerlich möglich ist (wie man bspw. bei Schwangerschaftsstreifen sieht, regeneriert sich der verletzte Bereich durch nachwachsendes Fasergewebe.
Eine Narbe, auch wenn sie oft unansehnlich ist, ist ein gutes Zeichen der Hautgesundheit und zeigt auf, dass der biologische Prozess der Wundheilung gut funktioniert. Grundsätzlich bedeutet eine Narbe, dass die Heilung bereits stattgefunden hat und dass sie evtl. noch immer stattfindet. Obwohl das Gewebe einer Narbe aus dem exakt gleichen Material besteht (zu großen Teilen Collagen) wie die Haut, die sie ersetzt, ist die strukturelle Zusammensetzung eine andere, was die Narbe daher im äußeren Erscheinungsbild hervorhebt.
Faktoren wie Tiefe, Größe und an welcher Stelle sie am Körper auftreten, bestimmen das äußere Erscheinungsbild der Narbe. Doch auch individuelle Einflüsse spielen hierbei eine Rolle. Wenn z.B. zwei Menschen einen exakt identischen Schnitt an einer vergleichbaren Körperstelle erhalten würden, würden die beiden entstehenden Narben dennoch sehr unterschiedlich aussehen, was mit Alter, Geschlecht, Ernährungsweise und genetischer Disposition zusammenhängt.